Traditionelles Bogenschießen für die innere Gelassenheit
Bogenschießen boomt und trainiert Muskeln, Geist, Achtsamkeit, Seele und Körpergefühl. Es hat heilende Wirkungen und macht zudem Spaß. Im traditionellen Bogenschießen geht es zudem nicht darum, etwas zu treffen, sondern um das Schießen an sich. Dafür benötigt die Schützin Ruhe und innere Gelassenheit und ein gutes Körpergefühl. Zudem ist Konzentration und Geschick gefragt. Das traditionelle Bogenschießen tut übrigens etwas für die Gesundheit. Deshalb wird es häufig in der Therapie eingesetzt. Zum Beispiel, um Burnout-Patient*innen zu heilen oder Menschen mit Angststörungen zu helfen.
Was benötigen Anfängerinnen, wenn sie Bogenschießen lernen wollen?
Wer mit traditionellem Bogenschießen starten will, braucht in der Regel Pfeile und Bogen. Zwar gibt es Schulen, in denen das Zubehör zur Verfügung steht, doch längerfristig ist es sinnvoll, einen eigenen Bogen zu haben, der zur Körpergröße sowie der eignen Kraft und Fähigkeit passt.
Der erste Bogen sollte einfach zu bedienen sein und für einen angenehmen Einstieg sorgen. Denn es macht als Anfängerin keinen Sinn, mit einem Jagdbogen oder einem schweren Langbogen zu starten. Wichtig ist zudem, dass der erste Bogen ein geringes Zuggewicht hat. Damit lässt sich genauso präzise schießen, wie mit einem Bogen, der ein hohes Zuggewicht hat. Doch zuerst muss die Technik gelernt werden und diese ist komplex. Erfahrene Bogenschütz*innen übten über viele Jahre. Für Expert*innen ist der Sport einer der Schwierigsten, den es gibt. Nur Golf ist noch schwerer zu erlernen.

Das bedeutet natürlich nicht, dass eine Anfänger*in zu keinen guten Treffern kommt. Das gelingt, wenn diese einen Bogen nutzt, bei dem wenig Kraft ausgeübt werden muss. Die ersten Stunden sollte sich ausschließlich auf die technische Ausführung konzentriert werden. Die Kraft in den Armen und Fingern kommt beim Üben automatisch von alleine. Dann stehen die Chancen, dass eine Anfängerin eine gute Schützin wird, nicht schlecht.
Therapeutische Wirkung von Bogenschießen
Beim Bogenschießen entsteht ein Zusammenspiel aus An- und Entspannung. Das tut dem Körper gut. Denn das ständige Loslassen ist eine Achtsamkeitsübung und führt zu positiven Gefühlen. Beim therapeutischen Bogenschießen dreht es sich also weniger um sportliche Höchstleistungen oder den persönlichen Erfolg als viel mehr um Selbsterfahrung und Selbstausdruck. Ebenso steht die persönliche Entfaltung im Vordergrund. Diese Therapieform ist eine wahre Erfahrungstherapie. Denn beim Bogenschießen erlebt die Patientin sinnliche und körperliche Erfahrungen, die ganz konkret sind. Dank des behutsamen, ruhigen und langsamen Ablaufs ist es möglich, an Persönlichkeitsmerkmalen zu arbeiten und tiefsitzende Blockaden lösen.
Ebenso ist der Bogensport für Sportler*innen anderer Disziplinen, Manager*innen, Menschen mit einem hohen Stresslevel oder E-Sportler*innen hervorragend geeignet, um eine Balance zum anstrengenden Alltag zu haben.
Bogenschießen ist Ganzkörpersport
Der Bogensport ist einer der ältesten sportlichen Disziplinen. Bis heute erfreut er sich großer Beliebtheit. Beim traditionellen Bogenschießen steht immer das körperliche und seelische Wohlbefinden im Vordergrund. Das bedeutet, aufgrund der Körperbewegungen, die das Bogenschießen erfordert, werden Bänder, Muskulatur, Sehnen, die Wirbelsäule, der Geist und die Atmung in Einklang gebracht. Auch auf die richtige Körperhaltung kommt es an. Menschen, die den Bogensport ausführen, trainieren den ganzen Körper. Denn beim Bogenschießen werden die Wirbelsäule und das Becken aufgerichtet und die Knie leicht angewinkelt.
Durch die tiefe und konzentrierte Atmung wird der Körper von Spannungen gelöst. Zudem werden verschiedene Muskelgruppen trainiert. Beim Anspannen des Bogens wird die Rückenmuskulatur angespannt und gestärkt. Der Arm wird durchgestreckt. Das wiederum verbessert die Hand- und Armmuskulatur. Außerdem wird die Brust-, Bein- und Gesäßmuskulatur angespannt. Die Kraftanstrengung findet nur im Moment des Anspannens statt. Sobald der Pfeil abgeschossen ist, löst sich die Anspannung in den Muskeln. Der Körper geht automatisch in eine Entspannungshaltung über. Dieser Vorgang hat positive Auswirkungen auf den ganzen Körper, besonders bei Menschen mit Haltungsschäden. Das Bogenschießen darf deshalb bei vielen Krankheitsbildern eingesetzt werden. Nur bei Schulter- und Halswirbelverletzungen ist der Bogensport nicht ratsam.
Die Geschichte des traditionellen Bogensports
Pfeil und Bogen wurden vor über 18.000 Jahren erfunden. Ursprünglich dienten sie als Jagdwaffe. Es war sogar die erste effektive Distanzwaffe überhaupt, welche die menschliche Muskelkraft bei Weitem überschritt. Genutzt wurde das Bogenschießen vor allem zum Töten von Tieren für die Nahrung. Dieser ursprüngliche Nutzungszweck ist im heutigen Bogensport noch vorhanden. Später wurden Pfeil und Bogen auch als Kampfwaffe verwendet. Sie kamen solange zur Anwendung, bis im 19. Jahrhundert die Schusswaffen erfunden wurden. Ab diesem Zeitpunkt galten Pfeil und Bogen nur noch als Sportgerät. Im traditionellen Bogenschießen wird dieses aber als Teil der mentalen Erleuchtung und Selbsterkenntnis eingesetzt, um ganz gelöst schießen zu können.